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Unter meinem Kopftuch

Das Projekt #EinefürAlle soll zeigen, dass Frauen gemeinsam viel erreichen können. Internes Womenbashing steigt und diese Arbeit ist die klare Antwort darauf: *I see all my Sisters together and i see them united*

Zusammenhalt statt Riesenspalt! Ja, wir sind unterschiedlich, aber ist das nicht ein Grund, um erst recht Hand in Hand durch diese Welt zu gehen und zu zeigen, dass unsere Weiblichkeit Gemeinsamkeit genug ist, damit jede von uns für alle anderen steht? (Vorschauvideo: #EineFürAlle)

Ich bin eine muslimische Frau mit einem nicht typisch österreichischem Nachnamen. Somit habe ich täglich mit Rasissmus, Islamophobie, aber auch mit Sexismus zu kämpfen und das in einer sogenannten "offenen" Gesellschaft. Bevor ich mich dazu entschieden habe das Kopftuch zu tragen, war ich ein unauffälliges Mädchen. Die Frage: "Na woher kommst du denn WIRKLICH her" habe ich kaum zu hören bekommen. Für die, die mich kannten, war ich einfach nur die Dina. Nachdem ich mich für den "Hijab"(Kopftuch) entschieden habe, wurde ich von Dina zur sichtbaren Muslimin. Plötzlich sprechen mich fremde Menschen an und möchten meine politische Ansicht und manchmal sogar Distanzierungen von bestimmten Geschehnissen auf anderen Kontinenten von mir hören. Andere erlauben sich mich zu belehren, wie ich zu leben habe. Ich werde nie das Gespräch zwischen einem fremden Mann und mir vergessen, als er mich versucht hat zu überzeugen, dass ich mich endlich "befreien" soll. Er sei früher auf den Straßen gegangen und habe dafür gekämpft, dass seine Frau ein Bikini tragen könne. Das Kopftuch und meine längere Kleidung symbolisiere mittelalterliches Denken und Unterdrückung. Schön und gut. Ich freu mich riesig, dass seine Frau nun problemlos im Bikini schwimmen kann, aber was er anscheinend nicht gemerkt hat ist, dass er mich in meiner Freiheit ebenfalls einschränken möchte. Abgesehen davon, dass er mit dieser Aussage, Freiheit nur auf die äußere Erscheinung einer Frau reduziert, was sehr sexistisch ist. Warum werden wir Frauen generell nur auf unsere Körper reduziert? Warum müssen wir uns Frauen für unseren (nicht) bedeckten Körper rechtfertigen? Wie kann es im Jahr 2017 noch vorkommen, dass Frauen vorgeschrieben wird, was und wieviel sie von ihrem Körper herzeigen sollen/müssen, entweder durch gesellschaftlichen Druck oder durch Gesetze, die lustigerweise meistens von Männern eingeführt werden, siehe das neue beschämende Vermummungsverbot. Und wenn es doch "offene Menschen" gibt, die jede Frau respektieren, abgesehen von ihrem Glauben, ihrer Lebensweise oder ihrem Aussehen, werden sie als Helden gefeiert. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass Frauen so leben können wie sie möchten, ohne sich rechtfertigen zu müssen, ohne sich schlecht fühlen zu müssen und vor allem ohne fertig gemacht zu werden. Denn wir Frauen sind mehr als nur ein Körper! Ich bin mehr als das Stück Stoff auf meinem Kopf! Und eine andere Frau ist mehr als das Stück Haut, das man von ihr sieht. Und diese Erkenntnis können wir nur bei anderen erreichen, wenn wir Hand in Hand für diese Sache gehen. Wenn wir uns gegenseitig ermutigen. Wenn wir einander unterstützen, anstatt uns gegenseitig Steine in den Weg zu legen. Wenn wir uns gemeinsam für unsere Rechte einsetzen. Wenn wir unsere Kinder und somit die nächste Generation mit diesem Gedankengut erziehen. Vielleicht wird eines Tages die Frau nicht mehr als Objekt wahrgenommen. Vielleicht wird in Zukunft das Wort Feminismus nicht mehr gebraucht werden, weil es selbstverständlich sein wird, dass eine Frau ein Selbstbestimmungsrecht hat. Vielleicht werden die zukünftigen Generationen es einfach lächerlich finden, dass Frauen einmal für ihre Selbstbestimmung so hart kämpfen mussten. Egal wie kitschig das auch klingen mag; ich glaube an Frauenpower. Ich bleibe optimistisch.

Fotocredit: Asma Aiad

ENGLISH VERSION Iam a muslim woman with a not typical Austrian name. In my Life, i have to face racism, sexism and a lot of Islamophobia. Can you imagine that? In a so called "open minded" Society? Before i decided wearing the "Hijab" (Scarf, Veil) i was just the normal girl for everyone. Questions like "Where are you really from?" almost never been asked. For everyone who knew me, i was Dina. But with wearing the Hijab, suddenly i have become the visible muslim Girl. All of a sudden people i don´t know want me to explan certain Attacks, which happen in far corners in the World i have nothing to do with. They expect me to apologize for things i haven´t done and of course they want to "free" me. I will never forget that one Smalltalk i had with an older Man, who wanted me to take off my Hijab, so i could live "more free". He fought for his wife´s Freedom many many years ago, and today, iam representing the symbol of Opression- in his eyes. How do people not notice, that by judging our clothing and how much we are wearing, they are actually being sexists? Don´t judge me by my Hijab, or another woman by what she is wearing or not. We are no Objects. We are human beings. And we are much more than a showed, or a covered skin. And once we meet people, who are kind and tolerant, we treat them as if they were heroes. For what? For not humiliating women, for what they are wearing? But that should be a normal act of respect. Shouldn´t it? My Appearance is non of your Business. Please judge my personality. Yes, take the time and get to know me, before you decide who iam. We are far more, than just a Body. But we have to walk that way together. Let us walk it hand in hand, as women and empower each other in this crazy world, where men still decide what you as woman, should wear and what not. My dream belongs to the coming generation. Imagine, that we educate our future children how to respect women, whatever they look and dress like. Imagine, that you can decide to be whatever you want to be, without being judged. It may sounds corny, but i do believe in Womenpower. And iam optimistic.

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